So ist der Goldpreis seit Anfang 2004 um mehr als 150% gestiegen. Dieses Schicksal teilt er zwar mit dem Marktwert vieler anderer Rohstoffe, doch ist Gold eben nicht ein Produkt wie jedes andere, sondern eine Krisenwährung. Derzeit, so erfahre ich von einem mir bekannten Händler, gebe es wochenlange Wartenzeiten und massive Lieferengpässe. Da wundert die Kursgrafik nicht:
Diese Marktentwicklung aber weist über sich selbst hinaus. Es ist eben nicht mehr "nur" eine Finanzmarktkrise, sondern längst eine ausgewachsene Krise des Geldsystems. Gold aber ist die einzige unverfallbare Währung. Kein Wunder also daß in Gold flüchtet, wer noch Geld besitzt, so lange dieses noch hat. Ein Indiz ist auch, daß die Menschen nicht in Freigeldexperimente ausweichen, die es ja auch in Deutschland recht zahlreich gibt: auch diese werden nicht als sicher angesehen, im Gegensatz zu Gold. Der rapide steigende Goldpreis bedeutet also mehr als ein steigender Öl- oder Stahlpreis: er ist ein Maß für die tiefgreifende systemische Instabilität des politischen Systems und eben nicht "nur" ein Marktindikator.
Genau das ist der Grund, warum in Diktaturen der Privatbesitz von Gold untersagt ist: im Kommunismus, unter Mao und unter Hitler war der Privatbesitz von Gold verboten oder stark eingeschränkt, denn Gold bedeutet wirtschaftliche Unabhängigkeit und damit persönliche Freiheit – ein Gut, das die Diktaturen aller Völker und aller Epochen fürchten wie der Teufel das Weihwasser.
Droht ein Goldverbot?
Leider waren es aber nicht nur die roten und die braunen Faschisten, die den Menschen Goldbesitz verboten. Auch zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre hat es sowas gegeben – im Westen: am 09.03.1933 führte auch Franklin D. Roosevelt in den USA ein Goldverbot ein. Bankschließfächer wurden versiegelt und amtlich geleert und die Bürger hatten ihre zu Hause aufbewahrten Goldobjekte abzuliefern – eine Konfiskation großen Stils.
Während damals in den USA Schätzungen zurfolge nur zwischen 20% und 50% der wirklich in Privatbesitz befindlichen Goldobjekte auch tatsächlich eingezogen werden konnten, stehen die Dinge heute besser: mit Personenkennziffer, Kontenspionage, großflächiger Telefon- und Internetkontrolle und vielen anderen Überwachungsmechanismen, die es im "modernen" deutschen Schnüffelstaat längst gibt, wäre ein effektives Goldverbot viel wirksamer duchzusetzen als einst vor achtzig Jahren. Die Möglichkeit, daß der Staat sich solcherart an den Vermögensgegenständen der Menschen bereichert, und das Papiergeldsystem auf diese Art zu retten sucht, ist also eine reale Gefahr.
Der Ernstfall droht
Seit dem System von Bretton Woods ist der US-Dollar die Weltleitwährung, was den Amerikanern einen Vorteil insbesondere auf Energie- und Rohstoffmärkten verschafft. Diese Gefahr des Dollars ist aber in Gefahr. So wird gemunkelt, der Krieg im Irak sei nicht wegen der Massenverschwindungswaffen begonnen worden, sondern weil der damalige irakische Staatschef Saddam Hussein angefangen habe, Öl gegen Euro zu verkaufen. Ähnliches munkelt man auch über die Chinesen und die Iraner, doch ein Krieg wird in diesen beiden Fällen nicht gewagt. Die Stellung des Dollars ist dennoch in Gefahr. Und weitere Abwertungen des Dollars zum Export von Arbeitslosigkeit kann man wohl der eigenen Bevölkerung aus Energiepreisgründen nicht mehr zumuten: die diesbezhügliche Leidensfähigkeit der Amerikaner ist viel kleiner als die der Deutschen. Es droht also eine ernste wirtschaftspolitische Krise.
Fraglich ist, wieviel Gold die Deutschen überhaupt horten, und wer das tut. Gewiß haben die recht zahlreichen Hartz IV Empfänger ihr Barrengold längst in Sicherheit gebracht. Der langsam verarmende Mittelstand ist hingegen, wie schon zu Zeiten des Ersten Weltkrieges, in Geld abgesichert, also auf Merkels Versprechen angewiesen, daß die Spareinlagen sicher seien. Spar- und Versicherungseinlagen im fünfstelligen Bereich pro Person würden sich aber gut auf dem Goldmarkt machen. Um eine solche Explosion der Goldnachfrage durch mißtrauische und undankbare Staatsbürger zu verhindern, müßten also vor einem Goldverbot andere Maßnahmen eingeführt werden. Welche könnten das sein?
Zwangsanleihen für Lebensversicherte?
Oben sind wir davon ausgegangen, daß Staaten ihre Existenzberechtigung aus der Unfreiheit der Bürger beziehen, denn ein liberales funktionierendes Staatswesen braucht nur sehr wenige Reglementierung. Angst, Dummheit und Armut sind dabei seit Ende des Kalten Krieges Anfang der 1990er Jahre die wesentlichen Herrschaftsmechanismen. Die jetzige Finanzkrise kann in diesem Zusammenhang als Chance gesehen werden, nicht legitimierte und damit undemokratische Herrschaftssysteme rapide auszubauen, denn die Finanzkrise impliziert Angst und Armut zugleich, und das ohne jahrzehntelange Ökopropaganda und Klimaschwindel-Verdummung. Es kann also befürchtet werden, daß vor einem Goldverbot eine Enteignung der Spar- und Versicherungsguthaben folgt.
Auch das hätte historische Vorbilder, und zwar hier in Deutschland. Zum Beispiel in den 1920er Jahren. Mit dieser Zwangsanleihe, die zunächst unverzinslich war, und die der Inhaber nicht kündigen durfte, wollte sich das damalige Deutsche Reich finanzieren:
Es dürfte den Leser nicht wundern, daß sämtliche zu der Zwangsanleihe (links) gehörende Coupons (rechts) heute noch vorliegen: sie wurden nie benutzt, weil das zugrundeliegende Geld wertlos geworden war. Damals war die Ursache die Inflation; ist es heute die "Finanzmarktkrise"? Nimmt man uns jetzt nach Versailles, der Hyperinflation von 1922/23, dem Zusammenbruch von 1945, der DDR, der Einheit und dem Euro ein weiteres Mal die Ersparnisse?
Konkrete Hinweise auf eine bevorstehende Enteignung sind unschwer zu finden: derzeit wird nämlich die Verstaatlichung von Banken geplant, was ganz offensichtlich auch Kapitalanlagegesellschaften und große Versicherungen betreffen würde. Die mindestens mehrheitliche Verstaatlichung wäre aber eine Voraussetzung, Sparguthaben durch Staatsanleihen zu ersetzen.
Die Zwangsinhaber solch wertloser Anleihepapiere aber hatten nicht nur ein wenig Geld verloren, sondern ihre Alterssicherung und damit meist auch ihre Existenz. Kein Wunder, daß sie dagegen protestierten. Kein Wunder auch, daß sie es waren, die bei der berüchtigten Sportpalast-Rede vom Goebbels nach dem "totalen Krieg" brüllten, denn viele hatten nichts mehr zu verlieren. Das also war die totale Herrschaft: über Dummheit, Angst und Armut schon damals ins Werk zu setzen. Damals wie heute, eine Woche vor dem "Bildungsgipfel" in Berlin.
Eine neue Herrschaftsordnung?
Was wir zur Zeit erleben, ist mehr als "nur" eine Finanzmarkt-Krise. Es könnte der Anfang einer neuen Art von politischem System sein. Die sogenannte Finanzmarkt-Krise ist möglicherweise kein Unfall der freien Marktwirtschaft, sondern ein bewußt und gezielt herbeigeführter Notfall, der drastische politische Maßnahmen rechtfertigen soll. Die längst in Kraft befindlichen Notstandsgesetze und die Wiedereinführung der Todesstrafe wären dann Puzzleteile, die sich plötzlich überraschend gut ins Bild fügen.
Schon zu Zeiten des sogenannten "Krieges gegen den Terror" konnte man nach dem 11. September plötzlich Einschränkungen der bürgerlichen Freiheiten und Überwachungsmechanismen durchsetzen, von denen einst nichtmal die Staatssicherheit der DDR hätte träumen können. Jetzt kann man in Zeiten der Finanzmarktkrise ganz offenbar ebenso drastische Maßnahmen gegen die finanzielle Freiheit der Menschen realisieren. Beides dürfte kein Zufall sein. Und beides scheint zusammenzugehören. Neue politische Mechanismen zeichnen sich zunehmend deutlich ab für alle, die sie sehen wollen.
Eine versteckte Agenda wird sichtbar für die, die hinschauen und nachdenken wollen. Die übrigen Leser werden dies wiederum für eine Verschwörungstheorie halten. Wer aber kein Hofberichterstatter sein will, der muß in dieser Zeit ein Verschwörungstheoretiker sein. Eine Alternative wäre nur, den Kopf konsequent in den Sand zu stecken – und morgen mit den Zähnen zu knirschen...
Freitag, 17. Oktober 2008
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