Samstag, 8. November 2008

Weltfinanzkrisen 1911 und 2008 - verblüffende Parallelen der Weltkriegsgefahr

Der noch amtierende US Verteidigungsminister Robert Gates erläuterte am 28. Oktober in einem Vortrag an der Carnegie Endowment for International Peace (CEIP) seine Ansichten über die zukünftige Außenpolitik der USA. Er forderte in seiner Rede eine Erweiterung und Modernisierung des militärischen Potentials und die Aufnahme neuer Atomwaffentest.

Wie hochgradig gefährlich für die Welt die Ambitionen Robert Gates und anderer an der Schaltzentrale sitzende Politiker der USA sind, zeigt sich in folgenden Auszügen seiner Rede:
"Wir halten uns die Option offen, Staaten, die Atomwaffentechnik oder andere Massenvernichtungswaffen besitzen oder diese erwerben wollen, und uns und unsere alliierten Verbündeten damit bedrohen könnten, dass diese Staaten mit einer gewaltigen furchtbaren Antwort rechnen müssen."

Weiterhin führt er aus, dass die USA in der Lage sein muss, einen nuklearen Schlag gegen jeden Staat entfesseln zu können, der Nuklear- oder andere Massenvernichtungswaffen haben könnte. Dabei würde es keine Rolle spielen, ob dieser Staat tatsächlich diese Waffen hat oder nur versucht, in ihren Besitz zu gelangen.

Ein solcher Staat müsse also mit einer "gewaltsamen, katastrophalen Antwort" der USA rechnen.

Das bedeutet, das jeder Staat auf dieser Welt, der den hegemonialen Interessen der USA entgegen steht, unter erfundenen Gründen unter Generalverdacht geraten kann und ohne tatsächlich Atom- oder ABC-Waffen zu besitzen, mit einem Atomschlag oder konventionellen Krieg rechnen muss.

Ausser den Verdacht auf Atom- oder andere Waffen gerät ein Staat nach dem Willen Gates auch dann ins Visier der USA, wenn von ihm Computersysteme der USA durch Hackerangriffe gestört werden (diese kann man ohne weiteres immer erfinden). Auch ein solcher Tatbestand gerechtfertige unter anderem auch einen Atomschlag.

Robert Gates ging in seiner Rede bewusst auf die verheerende Kreditkrise von 1910 bis 1911 ein, die die Wirtschaft und Börse heimsuchte und nahm Bezug auf Andrew Carnegie.

Andrew Carnegie, ein amerikanischer Grossindustrieller der Stahlbranche, forderte im August 1913, dass es jetzt die einzige Möglichkeit zur Erhaltung des Weltfriedens sei, eine Übereinstimmung zwischen drei oder vier der führenden zivilisierten Nationen zu erreichen, um zusammen gegen die Störer des Weltfriedens einzuschreiten.

Andrew Carnegie hat später in in einem Brief an Woodrow Wilson "den Präsidenten der Vereinigten Staaten mit eindringlichem Appell dazu aufgefordert, den Krieg zu erklären, denn es gebe nur diesen Weg, den Konflikt zu lösen."

Woodrow Wilson (Demokratische Partei) wurde deshalb 1912 zum 28.Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt, weil er dem amerikanischen Volk im Wahlkampf versprochen hatte, dass sich die USA nicht am 1. Weltkrieg beteiligen würde.

Wenn man Robert Gates Bezugnahme auf die Krise von 1911, die in den 1.Weltkrieg führte sowie Carnegies Forderungen an den Präsidenten Wilson mit der diesjährigen Finanzkrise und den Forderungen eines Gates in oben genannter Rede sowie die Vorbereitungen des NATO-Flottenmanöver mit Kriegsschiffen unter OEF-Mandat vor Iran im Persischen Golf vergleicht, sind die Gemeinsamkeiten sehr erstaunlich.

Alle Anzeichen deuten auf einen bevorstehenden Krieg mit dem Iran, noch bestehende Verbindungen werden aufgelöst. Zudem gehören auch dazu die innerhalb von wenigen Tagen verübten Angriffe auf Syrien, Afghanistan und Pakistan, bei denen wieder zahlreiche unschuldige Zivilisten, darunter Kinder, sinnlos ermordet wurden. Die selbsternannte Weltpolizei schlägt um sich wie ein verwundetes Tier und zerstört die friedlichen Existenzen unzähliger Familien und Regionen. So extrem viele möglicherweise inszenierte Terroranschläge und offene Überfälle über die Staatsgrenzen souveräner Staaten hinaus wie in jüngster Zeit sowie Forderungen nach westlicher Kriegshilfe deuten auf ein Ablaufen der Vormachtstellung Amerikas auf diesen Planeten hin. Amerika wehrt sich dagegen mit allen Mitteln und sucht nach Verbündeten zur Stärkung seiner militärischen Vorhaben.

In seiner gestrigen Ansprache ging Obama auch auf den Konflikt mit Teheran ein. Er liess keinen Zweifel daran, dass die USA die Entwicklung von Atomwaffen sowie die Unterstützung von terroristischen Vereinigungen nicht dulden und mit internationaler Beteiligung verhindern wird.

Man kann nicht die Augen vor dieser Möglichkeit einer realen Gefahr eines Atomschlages oder mit konventionellen Waffen geführten Krieges gegen den Iran verschliessen, die "Indizien" dafür fallen zu schwer ins Gewicht. Die westlichen beteiligten Regierungen machen sich der Duldung oder Beihilfe eines solchen Verbrechens schuldig, falls es zu dieser Tragödie kommt. Die Sympathien, Unterstützungen und Friedenserwartungen von allen Bevölkerungschichten auf der ganzen Welt, die Obama während seines Wahlkampfes begleiteten und die Euphorie bei seinem Wahlsieg sollten ihm Ansporn sein, sich gegen die Kriegstreiber im Regierungslager durchzusetzen!

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