Grau fiel der Tag
in den Schoß der Nacht
Der Tod,
der durch die Himmel fuhr,
ging schlafen,
das Tagewerk ist mehr als vollbracht.
Den Jungen auf dem Eis des Haffes hatte er vergessen.
Er schrie vielleicht nicht laut genug
im Sterben,
in der Qual.
Die blonden Haare blutverklebt
und steifgefroren
um den Kopf gezackt,
ein irrer Heil'genschein.
Erst hat er noch gerufen,
im Fieberwahn
gerufen nach der Mutter.
Dann schrie er.
Er schrie bis an die Nacht und lang
und viel, viel länger
als Christus am Kreuz.
Umsonst!
Dann kam mit gellem Schrei
über das Leichentuch des Haffes jach
der Nord gefahren
und brandete im Gischt des weißen Schnee's ihn ein.
Er lag ganz nah dem schwarzen Maul im Eis,
das seine Mutter und den alten Ohm verschlang,
nach kleiner Weile nur noch stiller Hügel.
Er hatte keinen Kindersarg
aus feinen, weißgestrichenen Hölzern;
er hatte auch kein Totenhemd
mit Stickerein
auch waren seine Hände nicht gefaltet
wie man es so zu halten pflegt
mit Kruzifix und Rosenkranz!
Die letzte Ölung,
auf den Lippen schmelzend,
war der Schnee.
Der Tauwind, später,
brachte ihn zu seiner Mutter
auf den Grund des Haffes.
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