Dienstag, 23. September 2008

Für wie blöd hält uns die U-SS-A...?!



Warum würde al-Kaida, eine Gruppe welche eigentlich das primäre Ziel des von den USA gestarteten Kriegs gegen den Terror sein soll, einen Terroranschlag gegen ein Land verüben, welches kürzlich erst einen Regierungswechsel hinter sich und seine Rolle als US-Alliierter aufgekündigt hat? Die Massenmedien machten für den Anschlag auf das Marriott-Hotel mit mindestens 53 Toten bereits "al-Kaida" verantwortlich; eine routinemäßige Reflexhandlung ohne richtige Ermittlungen oder eine Stellungnahme der vermeintlichen Täter. Am Samstag morgen sagte der neu gewählte pakistanische Präsident Asif Ali Zardari zu dem Parlament:

"Wir werden nicht die Verletzung unserer Souveränität und territorialen Integrität im Namen der Terrorbekämpfung durch jedwede Macht tolerieren."

Nur Stunden später liefert "al-Kaida" den perfekten Vorwand für die USA, um Pakistans territoriale Integrität zu verletzen, im Namen der Terrorbekämpfung. Was noch entlarvender ist: Hätte die Führung Pakistans nicht in letzter Minute ihre Pläne geändert für ein Dinner im Mariott Hotel, wäre die gesamte Kommandostruktur des Landes enthauptet worden.

"Pakistans höchste Führungsfiguren wollten im Marriott Hotel speisen, welches am Wochenende von einer Lastwagenbombe verwüstet wurde, änderten aber in letzter Minute das Ziel , sagte ein hochrangiger Regierungsfunktionär am Montag,"

berichtet die Associated Press heute.

"Vielleicht wussten die Terroristen, dass das Marriott der Ort gewesen war für die Mahlzeit der gesamten Führung; wo der Präsident, Premierminister, der Regierungssprecher und der Rest der Führung anwesend gewesen wären,"

sagte der Innenminister Rehman Malik zu Reportern.

"In letzter Minute entschieden der Präsident und der Premierminister sich für das Haus des Premierministers. Dies rettete die gesamte Führung."

Es scheint tatsächlich dass die "Terroristen" wussten, dass es das Hauptziel gewesen war, die einflussreichsten Personen in einer Regierung auszulöschen, die sich anscheinend abgewendet hat von den Jahren der von Pervez Musharraf geführten Unterwürfigkeit gegenüber den USA. Der Zeitpunkt des Bombenanschlags fiel zusammen mit steigenden Spannungen zwischen Pakistan und der US-Regierung. Die Beziehungen zwischen Pakistan und den USA verschlechterten sich anfang dieses Monats dramatisch nach einer Aktion amerikanischer Kommandosoldaten an der Grenzstadt Süd-Waziristan, bei der 20 Menschen getötet wurden, darunter Frauen und Kinder. Pakistanische Truppen feuerten vor einer Woche auf US-Helikopter die die Landesgrenzen verletzt hatten; eine Wiederholung der Ereignisse fand gestern Nacht statt. Am 13. September verkündete der höchste General von Pakistans Armee Ashfaq Kayani, die territoriale Integrität des Landes vor Grenzüberschreitungen durch die USA zu schützen und warnte vor einer direkten Konfrontation mit US-Streitkräften falls die Grenzüberschreitungen fortfahren. Macht es angesichts all dessen wirklich Sinn, dass "al-Kaida" plötzlich seinem Erzfeind USA geholfen hat mit dem Versuch, die pakistanische Führung auszulöschen? Es ergibt nur dann einen Sinn, wenn "al-Kaida" oder wer auch immer die Anschläge ausführte, die geopolitische Agenda der Neokonservativen unterstützen wollte.

"Nach mehreren Wochen schlechter internationaler Presse wegen den Drohnen die von 19-jährigen mit Joysticks in Kalifornien gesteuert wurden und Familien in Pakistan in die Luft gejagt hatten; nach all dem entscheiden die "Terroristen" in Pakistan, ein zweitklassiges Hotel dort zu sprengen, Zivilisten zu töten und sie abermals zu den Bösewichtern zu machen? Das ist wohl das schlechteste Timing überhaupt, oder? Nun ja, das schlechteste Timing für sie und das bestmöglichste Timing für diese besorgten PR-Typen des US-Militärs und für all die Politiker die erst vor einem Monat gesagt hatten, dass wir die militärischen Aktionen in Pakistan erweitern müssen,"

schreibt Scott Creighton. Das Patentrezept das die CIA jahrzehntelang wieder und wieder eingesetzt hat in Zentralamerika, Italien, Kuba, Südamerika und dem mittleren Osten um Regierungen zu destabilisieren und zu stürzen, hat sich bewährt. Ein strategisch gelegenes Land mit einer neu gewählten Regierung die die Interessen des Volkes nicht der US-imperialistischen Agenda opfern will, wird unmittelbar von unbekannten "Terroristen" angegriffen was zu der Forderung in der Bevölkerung führt, dass die geschwächte Regierung ein unerreichbares Maß an Schutz bieten soll. Das Machtvakuum liefert die Gelegenheit für die US-Kriegsmaschinerie, einzuschreiten um die bösen Terroristen zu verjagen.

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